300 Stunden Weiterbildung? Ja, weil es sich lohnt!
Gina ist examinierte Altenpflegerin. Ihr Examen machte sie 2010. Anfangs hat sich Gina eher für die ambulante Pflege interessiert... Seit zweieinhalb Jahren arbeitet sie nun in der stationären Pflege - im Kurhaus am Park. Vor einiger Zeit hat Gina sich entschieden, eine Weiterbildung als Praxisanleiterin zu machen. Wie es dazu kam, erzählen wir hier:
Gina ist kommunikativ, optimistisch, geduldig und hat eine gute Beobachtungsgabe. Wie jemand in der Ausbildung lernt, warum sich Azubi X in diese Richtung entwickelt und Azubine Y in eine andere, interessierte Gina schon immer. Außerdem macht es Gina Spaß, anderen etwas beizubringen.
Eine Weiterbildung zur Praxisanleiterin zu beginnen, das war schon lange in Ginas Fokus. In ihren vorherigen Jobs hatte sie dazu einfach keine Möglichkeiten. Im Kurhaus am Park erkannte man das Potential von Gina schnell und unterstützte sie bei ihrer Entscheidung eine über 300-stündige Weiterbildung zu absolvieren. In dieser anspruchsvollen, berufsbegleitenden Weiterbildung lernte Gina Methoden und Techniken, um Auszubildende in Pflegeberufen praktisch auszubilden.
Sie möchten Praxisanleiter werden? 5 Dinge, die Sie wissen sollten!
- Praxisanleiter machen „Unterricht am Pflegebett“. Sie sind die Mentoren der Azubis und gerne bereit ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und ihren Sachverstand mit ihnen zu teilen. Gemeinsam mit den Azubis vereinbaren und überprüfen Praxisanleiter individuelle Lernziele. (Kein Wunder also, dass die Lerndiagnostik, die Didaktik und Methodik zu den Ausbildungsinhalten der Praxisanleiter gehört)
- Sie begleiten die Azubis durch ihre Ausbildung, motivieren und beraten sie, haben ein offenes Ohr für Probleme und Durchhänger und ein waches Auge für Herausforderungen und Talente. (Empathie-Fähigkeit ist also eine ganz wesentliche Basis-Fähigkeit für Praxisanleiter)
- Seit dem neuen Pflegeberufegesetz sind sie vollwertiges Prüfungsmitglied - d.h. sie haben ein direktes Mitspracherecht bei der praktischen Prüfung.
- Praxisanleiter sind übrigens Ansprechpartner für alle Azubis - also nicht nur auf der jeweiligen Wohngruppe sondern auch für externe Azubis, die im Kurhaus ihr Praktikum absolvieren.
- Eine Herausforderung ist die „Sandwich-Position“ der Praxisanleiter. Sie fungieren als Kommunikations-Schnittstelle, stehen im Austausch mit der Schule, dem Pflegeteam auf Station, der Pflegedienstleitung, der Heimleitung und natürlich mit dem Azubi selbst. Die Kooperation zwischen Schule und Einrichtung ist extrem wichtig. Für die Lehrer, die zum Praxisbesuch in die Einrichtung kommen, sind die Praxisanleiter schließlich die Experten vor Ort. (Die Fähigkeit zur Kommunikation ist also eine wesentliche Voraussetzung - aber Kommunikation kann man lernen...)
Noch einmal zurück zu Gina ... Was sie genau an der neuen Qualifikation reizt, erfahren Sie hier:
Gina gefällt, dass sie
- immer auf dem neusten Wissensstand in punkto Pflege ist
- innovative Methoden, Techniken und Hilfsmittel kennenlernt
- professionelles Handeln weitervermitteln kann und zwar in der Regel an „junge frische Azubis“, die motiviert an die Ausbildung herangehen und eigene Ideen einbringen
- so einen sehr abwechslungsreichen und herausfordernden Job macht
- sie immer häufiger Tagdienste übernimmt, um mit den Azubis zu arbeiten
Schade findet es Gina, wenn sie merkt
- „dass ein Azubi den Pflegeberuf als letzten Ausweg gewählt hat und nicht mit Leidenschaft dabei ist.“ In dem Fall fällt ihr die Anleitung manchmal schwer.
Fakten zur Weiterbildung als Praxisanleiter*in
- Voraussetzungen für die Weiterbildung sind in der Regel ein Examen in der Alten-, Kranken- oder Gesundheitspflege, eine Ausbildung als Notfallsanitäter oder Hebamme - sowie zwei Jahre Berufserfahrung.
- Umfang: 360 Unterrichtsstunden - zusätzlich 24 Stunden Hospitation bei einem/r Praxisanleiter*in (à 6-Stunden am Tag),
- Zeiten: Ginas Weiterbildung lief berufsbegleitend (blockweise von 15.00 bis 21.00 Uhr). Die Zeiten der Weiterbildung wurden Gina als Arbeitszeit angerechnet.
- Dauer: Die gesamte Weiterbildung dauerte 8 Monate.
- Abschluss: Am Ende der Weiterbildung erhält man ein Zertifikat -Voraussetzung für das Zertifikat sind eine Hausarbeit, eine Fallarbeit und eine mündliche Prüfung.
- Kosten: Die Kosten für die Weiterbildung hat das Kurhaus am Park übernommen. In einem Vertrag hat sich Gina für einige Zeit dem Kurhaus verpflichtet.
- Verdienst: Praxisanleiter erhalten im Kurhaus am Park eine Funktionszulage, sie verdienen also mehr Geld als vor der Weiterbildung.
- Status: Praxisanleiter sind für Unternehmen wichtig und immer gefragter, denn neue gesetzliche Vorgaben schreiben die Beschäftigung von Praxisanleiter, sofern die Einrichtungen ausbilden, in einem neuen Kontingent vor.
Gut zu wissen: Praxisanleiter müssen ihr Zertifikat regelmäßig auffrischen, um auf dem neusten Stand zu bleiben.
Noch mehr Weiter- und Fortbildungen im Kurhaus?
Zum Beispiel zur Clowntherapeutin
Abi machen und gleichzeitig arbeiten