30 Kilometer Anfahrt um im Kurhaus zu arbeiten?
Jeden Tag 30 Kilometer zur Arbeit „und nach der Schicht wird die Strecke nicht kürzer“ lacht Crispina.
Die relativ lange Fahrt zum Job ist für die Altenpflegehelferin 20 Jahre lang kein Problem gewesen und wird es auch in Zukunft nicht sein.
Im September diesen Jahres wird Crispina zwar in Rente gehen, im Kurhaus aufzuhören, kommt für sie trotzdem nicht in Frage...
Crispina fühlt sich einfach wohl im Kurhaus am Park. „Ich bin umgeben von Menschen, die mir gut tun. Nach der Schicht bin ich natürlich ziemlich erledigt. Das ist klar! Aber ich habe mit Leuten zu tun, die mir Spaß und Freude bereiten. Und das ist etwas, was mir Energie und Schwung gibt“.
Seit ihrem ersten Tag arbeitet Crispina im Kurhaus auf der Wohngruppe Tusculum.
In drei Schichten kümmern sich die 12 Mitarbeiter der WG Tusculum um die Bewohner der Wohngruppe. Viele von ihnen kennt Crispina schon sehr lange.
In Zukunft wird sie ihre Kollegen auf Minijob-Basis unterstützen und so auch weiterhin Kontakt zu den Bewohnern halten können.
Crispinas Credo: Abwechslung und viel Bewegung
Die 64-Jährige genießt es, dass sie während ihrer Arbeit immer wieder Zeit für Späße, Witze oder ein kurzes Gespräch hat.
Und sie schätzt es sehr, dass der Alltag im Kurhaus regelmäßig von jahreszeitlichen Aktionen, Veranstaltungen und Festen geprägt wird. Karneval zum Beispiel ist für sie immer ein willkommener Anlass sich zu verkleiden, zu schminken und für Stimmung zu sorgen.
Wie sie sich fit hält? Crispina liebt Bewegung. In ihrer Freizeit treibt sie Sport (Nordic Walking), arbeitet gerne im Garten und geht spazieren. Das Angebot ihres Mannes, sie nach der Schicht mit dem Auto abzuholen, schlägt sie meistens aus... Lieber läuft Sie die paar Meter zum Bahnhof in Hennef und nach Hause.
Die regelmäßige Bewegung ist mit Sicherheit einer der Gründe, warum Crispina in 20 Jahren kein einziges Mal krank war. Bis auf zwei Reha-Aufenthalte, die ihr sehr gut getan haben, gibt es keine „Fehlzeiten“. Jeden Tag arbeiten und in der Freizeit nichts als Bewegung - geht das? Crispina lacht, ganz so schlimm ist es nicht! An freien Tagen geht sie mit Kollegen gerne ein Bier trinken und zu Hause liebt sie es aktuell die Spiele der EM zu verfolgen, im Sitzen, auf dem Sofa, ganz normal!
Was sie besonders beeindruckt hat - in ihrer Zeit im Kurhaus?
Crispina kommt sofort auf das Thema Pandemie zu sprechen. Der geringe Kontakt zu Bewohnern und deren Angehörigen, hat natürlich allen - auch ihr zu schaffen gemacht. „Langsam lockern sich aber glücklicherweise die Regeln - Schritt für Schritt kehren wir zur Normalität zurück“ fasst Crispina ihre Eindrücke zusammen.
Besonders schön fand die Rentnerin in spe den festlichen Abschied, den das Team der Tusculum Wohngruppe für sie organisiert hat. Zur „Teambesprechung“ bei der die Tagesordnung geplant unter den Tisch fiel und statt dessen alte Geschichten die Runde machten, erschienen nicht nur alle Kollegen der Wohngruppe, sondern auch dem Team zugehörige Mitarbeiter des Sozialtherapeutischen Dienstes, die Pflegedienstleitung und die Geschäftsleitung: Sie alle wollten mit Crispina auf die Rente anstoßen. „Und das obwohl ich doch gar nicht richtig weg bin!“.
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