Zehnjähriges Doppeljubiläum im Kurhaus.
Wir gratulieren: Seit 10 Jahren arbeiten Anna und Chris bei uns im Kurhaus. Nach zehn Jahren in einem Haus, ist ein Rückblick auf die Arbeit, auf eigene Angewohnheiten und Entwicklungen, auf vergangene Erlebnisse und besondere Momente, interessant.
Wir haben Anna und Chris danach gefragt, was Ihnen an ihrer Arbeit am meisten Spaß macht, was sich verändert hat und an welche traurigen bzw. schönen Momente sie sich erinnern...
Beide - Anna wie Chris - schätzen den menschlichen Aspekt an ihrem Job.
Für Anna ist „der wertschätzende Umgang mit den Bewohnern“ sehr wichtig. Im Umgang mit den Bewohnern hat sie gelernt, das „Jetzt“ in den Mittelpunkt zu stellen und ein „Nein“ zu akzeptieren. „Wenn ein Bewohner „Nein“ sagt, akzeptiere ich das - ich nehme die Menschen so wie sie sind - ich muss nicht mehr erziehen!“
Auch für Chris zählt im Job ganz klar der „Kontakt zu den Bewohnern“. Das Gefühl etwas zu bewirken, einen Bewohner oder eine Bewohnerin glücklich gemacht zu haben, Vertrauen aufgebaut zu haben oder bei dementiell veränderten Bewohnern zu spüren, wie sie sich mir „gegenüber öffnen“, gehören sicherlich zu den wichtigsten Momenten im Job-Alltag.
Und die traurigen Momente - auch hier fragen wir nach?
Beide nennen sofort den Verlust von Menschen, mit denen sie eine besonders enge Beziehung hatten. Chris erinnert sich an Herrn Hoffmann aus der Wohngruppe Petersberg. Herr Hoffmann ist Anfang diesen Jahres verstorben. Für „Hoffi“ war die Wohngruppe sein Zuhause - und Chris fast schon so etwas wie ein Sohn. Den gemeinsamen Stadionbesuch mit Hoffi vergisst Chris ganz bestimmt nicht. Wer gespielt hat? Der 1.FC Köln - klarer Lieblingsverein von Herrn Hoffmann. „Dass Menschen gehen, gehört zwar zum Leben dazu“ findet Anna - aber auch sie kennt den Schmerz Menschen zu verlieren und weiß, wie nahe einem „deren Tod gehen kann“.
Um auch mit traurigen Momenten umgehen zu können, ist der Austausch im Team ein wichtiger Aspekt. Auf die Frage, was Chris und Anna besonders am Kurhaus schätzen wird deutlich, wie wichtig ein gutes Team für das Wohlfühlen auf der Arbeit ist. Beide schätzen den achtsamen, menschlichen, kommunikativen und hilfsbereiten Umgang mit den Kollegen. Und Anna erinnert sich immer wieder gerne an den gemeinsamen Auftritt mit ihren Kollegen auf einer der legendären - zur Zeit leider nicht stattfindenden - Karnevalssitzungen des Kurhauses: „Wir haben zusammen die Sesamstraße gegeben - mit Odo als Krümelmonster ...“
Und nach der Arbeit? Womit schaffen die beiden einen Ausgleich zum manchmal auch sehr stressigen Job?
Hier sind die Strategien einen entspannten Ausgleich zum Job herzustellen, sehr unterschiedlich: Anna näht viel und genießt es, viel Zeit mit der Familie zu verbringen - aktuell sehr gerne und oft mit ihrer kleinen Enkelin. Chris trifft sich gerne mit Freunden und verbringt seine Freizeit viel draußen - „spazieren gehen - wandern - das macht den Kopf frei!“.