Vom Postbetrieb in die Waschküche

Frau Finette beim Bügeln in der Waschküche vom Kurhaus am Park.

Warum das „definitiv die richtige Entscheidung“ war, erzählt Angela hier...

Angela Finette braucht kein Sportprogramm. Ihr ganz besonderes Fitnesstraining absolviert sie an vier Tagen in der Woche - acht Stunden lang - seit genau 10 Jahren. Start ist meistens die Waschküche im Kurhaus am Park.
Ganz eigene - vor 10 Jahren noch neuartige - „Disziplinen“ strukturieren nun die Tage der ehemaligen Postlerin. Gemeinsames Wäschefalten mit Kollegen am großen Legetisch, mangeln, patchen (Kennzeichnen von Kleidung), bügeln an der Bügelstation, Körbe füllen, Körbe tragen Richtung 20-Kilo-Profi-Waschmaschine oder Trockner, Treppen hoch, Treppen runter - manchmal nimmt sie auch den Aufzug ;-)

Auf den Fluren sieht man Angela mit akkurat sortierten Stapeln frisch gewaschener Wäsche im Arm. Ab und an legt Angela Finette eine Bewegungspause ein, doch auch in der Zeit bleibt Angela aktiv: Sie hält einen Plausch mit „ihren“ Bewohnern, erkundigt sich wie es so geht, ob noch etwas benötigt wird, ob jeder zufrieden ist und je nachdem wie viel Zeit sie gerade hat, tauscht sie sich aus über aktuelle Themen - das Wetter, die Pandemie, das Essen usw.

Zurück in der Waschküche geht es wieder an den großen Falttisch - im Stehen wird gemeinsam mit Kollegen die Wäsche gefaltet, dabei wird sich meistens unterhalten, es wird gelacht, obwohl die Arbeit anstrengend ist...

Fragt man Angela wie sie mit dem Pensum klar kommt, das sie ja nun seit 10 Jahren absolviert, fällt ihr als erstes das „Abwechslungsreiche“ an ihrer Arbeit ein...

„Waschen, bügeln, mangeln, patchen, falten und Wäsche verteilen. Es ist einfach schön, alle paar Stunden etwas anderes machen zu können, so dass es nicht langweilig wird und die Zeit wie im Flug vergeht – gerade mit den netten Kollegen noch mal mehr.“

Irgendwann ist einfach „Zeit für was Neues“!

Eigentlich ist Angela Finette  „Dienstleistungsfachkraft im Postbetrieb“, so die Bezeichnung des Ausbildungsberufs, der vor einigen Jahren durch die „Fachkraft für Brief- und Frachtverkehr sowie die Postverkehrskaufmann/-frau“ abgelöst wurde. 
Nach der Familienphase arbeitete sie eine Zeit als Haushaltshilfe in einem Privathaushalt. Mit 38 Jahren hatte Angela Lust etwas Neues auszuprobieren. Auf der Internetseite des Arbeitsamtes stieß sie auf die Frage welche Berufe oder Tätigkeiten ihr Spaß machen würden... Die Antwort darauf war einfach: „Ich wasche und bügle gerne!“ Das Kurhaus am Park suchte damals Unterstützung für die Waschküche und Angela begann als Quereinsteigerin.

„Wäre nicht das Kurhaus am Park mein neuer Arbeitgeber geworden, dann hätte ich auch perfekt Werbung für „Weißer Riese“ machen können!“

Dass der Job im Kurhaus „definitiv die richtige Entscheidung“ war, liegt nicht nur an der Abwechslung, die die Waschküche bietet... Angela gefällt der Wechsel von Team- und Einzelarbeit ausgesprochen gut - die Phasen, in denen man für sich allein arbeitet, sind ihr genauso wichtig wie "die Zeiten in denen alle Kollegen in der Waschküche herumschwirren, in denen gequatscht und gelacht wird und die Arbeit leicht von der Hand geht.“

Smalltalk gehört dazu

Besonders den kommunikativen Aspekt hat Angela in den letzten Jahren schätzen gelernt. „Zu meiner Arbeit gehört ja auch der Kontakt zu den Bewohnern, der immer wieder spannend und interessant ist. Mit vielen hat man in der langen Zeit, die ich jetzt dabei bin, einen engen Kontakt und die Bewohner sind immer wieder erfreut, wenn man vorbeikommt. Was wäre die Arbeit denn auch, ohne zwischendrin mal ein kleines Schwätzchen mit ihnen zu halten?!"

Für Angela also keine Frage, ob Sie mit ihrem Job zufrieden ist: „Alles in allem macht es mir viel Spaß, hier arbeiten zu dürfen." Also drücken wir gemeinsam die Daumen für die nächsten zehn Jahre im Kurhaus am Park!

So sind die Dienste in der Waschküche organisiert:

  • In der Waschküche gibt es drei Dienste, die den Ablauf der Tätigkeit regeln. Je nach Planung beginnt man mit dem Bügeln, dem Abholen oder Ausliefern der Wäsche auf den Wohngruppen oder dem Beladen und Entladen der Waschmaschinen bzw. Trockner.
  • Angela arbeitet mit einem Beschäftigungsumfang von 75%.  Die Schichten sind so aufgeteilt, dass sie „8-Stunden-Dienste“ arbeitet, sodass sie im Anschluss manchmal mehrere Tage am Stück frei hat: Ein willkommener Ausgleich bei der körperlich fordernden Arbeit, nicht nur für Angela.

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Siehe auch unsere Kampagne „Quereinsteiger*innen gesucht“