Weihnachten - Keine einfache Zeit für Pfleger*innen

Dienst an Weihnachten - ok, das war irgendwie klar, als ich mich für die Pflege entschieden habe... Polizisten, Nachrichtensprecher, Bahnfahrer, Gastronome und Ärzte arbeiten ja auch an den besinnlichen Tagen.

Doch ganz gleich wie viele Menschen zu Weihnachten oder Silvester arbeiten - jeder geht anders damit um! Wir haben deshalb Janina, Chris, Simone, Nina und Isabella aus dem Kurhaus am Park gefragt, wie das eigentlich so läuft mit den Feiertagsdiensten... - stimmungsmäßig und auch organisatorisch...

Irgendwann ist es soweit, da hängt der „Wunschplan“ für Weihnachten und Silvester an der Pinwand und dann geht es um die Frage, wo trage ich mich dieses Jahr ein?
Frühdienst oder doch lieber Spätdienstan Heiligabend? Erster Weihnachtstag und zweiter Weihnachtstag oder lieber Silvester? Zählt man Neujahr mit, sind immerhin fünf Tage und etliche Schichten betroffen und die müssen so gut und so fair wie möglich koordiniert werden.

Entscheide ich mich am 24. vormittags als Engel verkleidet Geschenke zu verteilen oder dafür im Spätdienst mit den Bewohnern ein traditionelles Bockwurst & Kartoffelsalat-Essen zu zelebrieren - und zwar mit allem, was dazu gehört: lachen, weinen, erzählen, in Erinnerungen abtauchen und in der Gegenwart landen ... Weihnachten weckt Emotionen - nicht nur bei Bewohnern sondern auch bei den Mitarbeitern.

Zu Hause wartet oft die eigene Familie, die Kinder fordern „ein ganz normales Weihnachten“, pflegebedürftige Eltern müssen versorgt werden und man selbst hängt natürlich auch an Traditionen, die sich mit Früh- oder Spätschichten nicht immer vereinbaren lassen. Ganz zu schweigen von den Nachtdiensten, die oft im Block stattfinden.

Sicher, die Feiertagsdienste und natürlich auch die Nachtschichten werden genauso wie die Sonntage extra vergütet - aber ist mir die fehlende Zeit mit der Familie das Extrageld wert?

Das Kurhaus am Park kennt das Dilemma - und weiß zum Glück oft auch um die unterschiedlichen Vorlieben seiner Mitarbeiter. Manchen macht es gar nichts aus am 24. im Frühdienst zu erscheinen solange der heilige Abend frei für die Familie ist ... Andere haben kein Problem damit den Dienst an Silvester zu übernehmen, weil sie eh nicht mehr auf wilde Partys gehen (auch schon zu Nicht-Corona-Zeiten...) und deshalb dem Sekttrinken inklusive gemeinsamem Tänzchen mit den Bewohnern gelassen und mit Freude entgegen sehen. Für andere ist es generell schwierig, an diesen Tagen zu arbeiten. Aus dem Grund hat sich das Kurhaus am Park die Sache mit dem Wunschplan einfallen lassen.

• Jeder Mitarbeiter kann hier eintragen, wann und wie er während der Feiertage arbeiten möchte.
• Oft lösen sich dadurch bereits viele Probleme von allein und die Kollegen können untereinander Absprachen treffen.
• Generell versucht die Bereichsleitung bei der Dienstplanung mindestens einen Kompromiss zu finden.

Janina & Chris (Pflege): Es ist schwierig... man möchte etwas mit der eigenen Familie machen, aber für die Bewohner da zu sein ist auch wichtig und schön. Viele sind traurig, da sie Weihnachten alleine sind und ihre eigene Familie nicht sehen können.

Nina (Hauswirtschaft): Ich arbeite gerne an Heiligabend. Ich mag die besinnliche Stimmung und das gemütliche Beisammensein. Im Team sprechen wir uns immer ab. Als junger Mensch bin ich dann froh, Silvester frei zu haben und feiern zu können. Obwohl...  -  eigentlich ist auch der Silvesterumtrunk mit den Bewohnern immer nett und ich kann anschließend immer noch feiern gehen!

Isabella (Pflege): Ich finde es schade, dass man zwischen Weihnachten & Silvester wählen muss. Ich hätte gerne immer an Weihnachten frei. Silvester arbeite ich gerne. Aber der Wechsel ist nur fair und Weihnachten gemeinsam mit den Bewohnern zu feiern, ist auch schön!

Simone (Pflege): Wenn ich anbiete die Feiertage im Frühdienst zu arbeiten, ist die Chance groß, den Abend frei zu bekommen. Das ist wichtig, da ich mich um meine eigene Mutter kümmern muss. Die Einen haben Kinder, die Anderen betreuungsbedürftige Eltern. Es ist einfach wichtig sich abzusprechen und das klappt auch immer ganz gut.