Mit über 40 eine Ausbildung in der Pflege starten?

Warum nicht!

Man sieht es Erzsebet (Elisabeth) Török zwar nicht an, aber die magische 40 hat sie schon überschritten ;-)

Elisabeth - wie sie im Kurhaus am Park - genannt wird - ist ein temperamentvoller Mensch, sie mag ihren Job, kommt gut mit ihren Kollegen und der Wohngruppenleitung klar und ist bekannt für ihre gute Laune!

Im Frühjahr diesen Jahres hat sie eine Entscheidung getroffen, die andere entweder schon lange vor sich her schieben oder gar nicht (mehr) in Betracht ziehen: Elisabeth hat sich nach drei Jahren Mitarbeit im Kurhaus am Park entschieden, eine Ausbildung in der Altenpflege zu starten.

Kurzer Rückblick:
Bevor Frau Török im Kurhaus am Park anfing, arbeitete sie in Bonn in einer Einrichtung. 17 Jahre Erfahrung hat sie bereits in der Pflege gesammelt und mehrere Zusatzqualifikationen (LG1 & LG2 “) erworben. LG steht hier für Leistungsgruppe - LGs sind Zusatzqualifikationen, die dazu berechtigen einen Teil der Behandlungspflege und auch die Vergabe von Insulin und Medikamenten zu übernehmen.

Den Tipp sich doch mal im Kurhaus am Park zu bewerben, erhielt Elisabeth eher zufällig über einen Arzt, der schon lange Patienten in unserem Haus betreut.

Frau Török bewarb sich und überzeugte im Bewerbungsgespräch mit ihrem Temperament, ihrer Lernbereitschaft und ihren Erfahrungswerten.

Die Frau mit der „Igelfrisur“ (O-Ton Bewohnerin) ist mittlerweile seit über drei Jahren im Kurhaus, sie ist inzwischen auf allen Wohngruppen eingesprungen („auf der Wohngruppe Petersberg ist immer Halligalli“), ist bekannt für ihren humorvollen und respektvollen Umgang mit den Bewohnern und auch für ihre Ausgeglichenheit. Elisabeth schätzt den Erfahrungsreichtum, die unzähligen Geschichten und ganz besonders die Anerkennung seitens der Bewohner.
 

Plötzlich „Azubine“ ...

Dass sie nun „wieder zur Schule geht“ (Ein Kommentar ihrer Familie) also ihren Status von einer Mitarbeiterin zu einer „Azubine“ verändert hat, sieht sie und auch ihr Umfeld durchweg positiv. Manche sind sogar regelrecht „begeistert“. Außerdem erhält Frau Török tatkräftige Unterstützung von ihrer Kollegin und Mentorin aus der Wohngruppe Petersberg. „Sie kennt mich gut und weiß genau mit welchen Ratschlägen sie mir helfen kann.“
Mit der Unterstützung vom Arbeitsamt stemmt sie auch die finanziellen Einbußen. Unter dem Namen WeGebAU bietet die Bundesagentur für Arbeit (besonders älteren Arbeitnehmern) Subventionen zur Förderung der beruflichen Qualifizierung. Hätte Frau Török schon früher von dieser Form der Unterstützung erfahren, hätte sie wahrscheinlich schon eher den Schritt zur „Azubine“ gewagt. „Doch besser spät als nie!“ lacht Elisabeth.

Auf die Frage wie sie es schafft so ausgeglichen zu wirken, zählt Frau Török direkt mehrere Faktoren auf. Da ist einmal der sportliche Ausgleich, den sie beim Jumping oder beim Zumba-Training findet, da ist die Familie, die sie mit viel Verständnis unterstützt und da ist ihr Cabrio mit dem sie durch die Gegend düst... Generell ist Frau Török eher der Typ, der die Herausforderungen sucht - so bleibt sie „am Ball“ und so wird es auch „niemals langweilig“.

Wir wünschen ihr weiterhin so viel Mut und Elan und natürlich jede Menge schöne Touren mit offenem Verdeck ;-).