Daniela ist 39 Jahre alt. Dass sie heute als Wohngruppenleitung in einer Seniorenresidenz arbeitet, hat sie einer Verkettung von Zufällen zu verdanken! Der Reihe nach...
Nach ihrer Schulzeit, Daniela war gerade 17 Jahre alt, entschied sie sich für eine Ausbildung in einer Kanzlei als Rechtsanwaltsfachangestellte.
Die Ausbildung machte Daniela bei einem befreundeten Anwalt der Familie. Die Fächer in der Berufsschule wie Recht, Wirtschafts- und Sozialkunde und Rechnungswesen interessierten sie - die Klausuren absolvierte sie und die praktische Ausbildung in der Kanzlei war zu dieser Zeit absolut „ihr Ding“.
Nach der Ausbildung arbeitete Daniela einige Jahre in dem Job, bis sie kurz darauf eine Familie gründete.
Wie findet man einen familienkompatiblen Job?
Mit 28 Jahren war Daniela Mutter von zwei Kindern. Das Leben als „Familienmanagerin“ füllte sie eine ganze Weile aus. Als die Kinder größer waren, machte sie sich auf die Suche nach einem Teilzeitjob.
Als Rechtsanwaltsfachangestellte war es damals fast unmöglich eine familienkompatible Stelle zu finden. Sie bewarb sich auf andere, klassische Aushilfsjobs und wurde abgelehnt: Sie sei leider überqualifiziert hörte sie oft. Die Arbeitgeber hatten Sorge, sie würde schnell wieder abspringen, sobald sie eine qualifiziertere Arbeit finden würde.
Eine Freundin, die als Pflegefachkraft in einer Senioreneinrichtung tätig war, erzählte Daniela von ihrem Job. Sie beschrieb ihn als Arbeit die nie langweilig wird und sogar in Teilzeit möglich ist.
Daniela schaute sich den Job an und bewarb sich kurzentschlossen als Hilfskraft in der Pflege. Das Team, ausgebildete Pfleger sowie Pflegehelfer nahmen sie gut auf, sie fühlte sich wohl, kam gut mit den Bewohnern zurecht und spürte ziemlich schnell, dass diese Arbeit, die so komplett anders war als ihr erlernter Job, ebenfalls „ihr Ding“ war.
Nach etwa zwei Jahren als Hilfskraft, kristallisierte sich für Daniela mehr und mehr heraus, dass der Job zwar gut zu ihr passte, aber die Position sie langfristig nicht glücklich machen würde. Sie fühlte sich nun tatsächlich unterfordert und interessierte sich zunehmend für die Tätigkeitsbereiche der Fachkräfte.
Azubine mit über 30? Happy End garantiert!
2012, mit über 30 Jahren startete Daniela ihre verkürzte Ausbildung (2,5 Jahre) zur Pflegefachkraft im Kurhaus am Park. Ihre Freundin Natalie, die sie zum neuen Job motivierte und Frau Kamecke, die damals zuständig für Azubis war, machten ihr Mut diesen Schritt zu gehen.
Danielas Schulzeit lag natürlich schon einige Jahre zurück, das Lernen musste sie tatsächlich noch mal neu lernen... Die Unterstützung, die sie in dieser Zeit von Ausbildern und Lehrern und auch von den Auszubildenden erhalten hatte, war „wichtig um durchzuhalten und motiviert zu bleiben“ aber auch die neuen Lerninhalte machten ihr das Lernen leicht - es waren „einfach Themen, die mich interessieren“. Sie bleibt dabei, zieht nebenbei ihre Kinder groß und absolviert die Ausbildung in der verkürzten Ausbildungszeit von 2,5 Jahren mit gutem Erfolg! Auch der besonders gute Zusammenhalt unter den Kollegen im Kurhaus am Park und das herzliche und intensive Verhältnis zu den Bewohner sind für Daniela in der Rückschau wichtige Faktoren, die sie trotz Doppelbelastung am Ball gehalten haben.
Heute hat Daniela die Wohngruppenleitung der Wohngruppe Petersberg inne. Der Wechsel aus pflegerischen, organisatorischen und administrativen Aufgaben, die mit ihrer Funktion als Leiterin zusammenhängen, gefallen ihr gut.
Die Entscheidung noch einmal eine Ausbildung in einem ganz anderen Bereich zu starten und durchzuziehen, war die richtige. Das wird ihr jeden Tag aufs Neue bewusst.
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