Häppchenweise Stories von All- und Festtagen!
Küchen haben eigentlich überall das Zeug um Lieblingsort zu werden. Privat kennen wir das - oft ist die Küche das Herzstück unserer Wohnung. Auch viele Kindheitserinnerungen spielen sich in der Küche ab. Am Küchentisch wurde geredet, gegessen und Gemüse geputzt. Angela van der Wal leitet seit fast drei Jahren die Kurhaus Küche und mit Sicherheit hat sie dazu beigetragen, dass hier für viele ein Lieblingsort entstanden ist.
Alltag, Feste und Missgeschicke. Der Job der Küchenleitung ist nicht ohne...
Angela van der Wal ist dafür verantwortlich, dass Tag für Tag 160 frisch zubereitete, saisonal geprägte und auf die unzähligen Bewohnerwünsche zugeschnittene Mittagsmenüs über den Tresen gehen. Dienstbeginn ist 05.45 Uhr. In den Feierabend verabschiedet sie sich - je nach Reinigungsaufwand - gegen 14.15 Uhr.
Van der Wal managt zudem das Frühstückangebot genauso wie das Abendessen und den Nachmittagskaffee. Außerdem - und da hängt ihr Herz dran - liebt es die gelernte Hotelfachfrau - festliche Menüs zu planen und aus der Routine auszubrechen. Trotz Mehraufwand sieht van der Wal Weihnachtsfeiern, Feiertagen, Sommerfesten oder dem Oktoberfest im Kurhaus am Park gelassen und mit Vorfreude entgegen.
Hier kann sie ihre „eigene Handschrift zeigen“, Torten backen, außergewöhnliche Salate für Büffets kreieren, klar „immer noch entsprechend der Wünsche der Bewohner“ aber „mal für schön!“ Bei so viel Einsatz gehören natürlich auch Missgeschicke dazu... Dass ihr letztes Jahr zu Weihnachten der Fasanenbraten nicht zu 100% gelungen ist, sitzt immer noch tief - und wird - ganz selbstkritischer Profi - auch nicht verschwiegen. Festtagsbraten, saisonale Küche, Bewohnerwünsche und Nachhaltigkeit? Gar nicht so einfach - oder?
Ausnahmen machen, Alternativen anbieten...
Angela van der Wal ist eine Frau mit Ideen und Erfahrung. Die Kurhaus-Speisepläne sind selbstverständlich „an die Saison von Obst & Gemüse angepasst“, aber - so erklärt sie - gebe es „natürlich auch mal Ausnahmen“. Da sind bestimmte Highlights, die immer wieder gerne gegessen werden - wie zum Beispiel Gerichte mit Rotkohl - und die kommen auch mal außerhalb der Saison auf den Tisch.
Stolz ist die gelernte Hotelfachfrau übrigens darauf, dass in der Kurhaus-Küche im Gegensatz zu vielen anderen Großküchen - die Kartoffeln noch frisch geschält werden!
Und wie ist das nun mit den Bewohnerwünschen? „Klar, Geschmack ist etwas sehr individuelles!“ konstatiert van der Wal. Das Feedback der Bewohner ist ihr sehr wichtig. Auch spezielle Wünsche sind immer gerne gesehen - die Küchencrew um Angela van der Wal bemüht sich hier um einen Mittelweg, der saisonale Aspekte genauso aufgreift wie die Anregungen der Bewohner.
So wird mittags zusätzlich eine Alternative zum Hauptgericht angeboten. Die alternative Mahlzeit sollte - so die Kurhaus-Maxime - genauso hochwertig sein wie das Hauptgericht. Gleichzeitig sollen sich Zutaten deutlich unterscheiden. Damit das gelingt, wird frühzeitig geplant - die „Alternative“ steht oft schon eine Woche vorher fest.
Damit die Küchenarbeit auch möglichst nachhaltig verläuft, greift van der Wal auf regionale Anbieter zurück (siehe „Zahlen & Fakten“) und verarbeitet auch gerne Reste. Das Buffet-Konzept der Kurhaus Küche macht es möglich, dass die Bewohner jeden Tag neu entscheiden können wie groß ihre Portion zu sein hat und auch, was von den klassischen Komponenten: Salat, Beilage, Gemüse, Fleisch oder Fisch überhaupt auf ihren Teller landet. So können Reste nachhaltig und hygienisch unbedenklich - eingefroren oder wiederverarbeitet werden.
Kartoffelsalat ist noch lange nicht Kartoffelsalat...
Dass nicht nur die Geschmäcker der Bewohner, sondern auch die Arten der Zubereitung - selbst bei ein und demselben Gericht variieren - kennt Angela aus eigener Erfahrung: Bringt Angela ihrem Partner eine Portion Kartoffelsalat von einer Kurhaus-Veranstaltung mit nach Hause, kann er genau sagen, wer von den Kurhaus-Köchen diesen gezaubert hat. Nach jahrelangem freiwilligen Testen kennt man eben mittlerweile die verschiedenen Stile oder „Handschriften“ der einzelnen Mitarbeiter der Kurhaus-Küche ;-)
Rund um die Kurhaus-Küche - Zahlen & Fakten
- Neuer Glanz! 2016 wurde die Küche letztmalig umgebaut.
- Großküche?! Etwa 300 qm Fläche steht dem Kurhaus-Küchenteam zur Verfügung.
- Mengenrabatt? Täglich werden etwa 160 Portionen für den Mittagstisch vorbereitet, dazu kommen Frühstück, Kaffee und Abendessen.
- Equipment: Die Crew kocht auf einem klassischen Gastronomieherd mit Ausmaßen von 70 x 70 cm.Zusätzlich gibt es zwei Induktionskochfelder und zwei Kombi-Dämpfer (jeweils 10 Bleche). Ein „Kipper“ (für Gulasch, Hackfleischgerichte & Rührei, ähnlich einer großen Pfanne) und zwei riesige, 90 Liter fassende Suppenkessel gehören zur Grundausstattung.
- Kooperativ! Ein Großhändler vom Niederrhein beliefert die Kurhaus-Küche mit regionalen Produkten. Ein weiterer Gemüselieferant kommt aus Lohmar. Für Kuchen & Süßes sorgt die Konditorei Stommelaus Neunkirchen-Seelscheid. Getränke kommen vom Lieferanten um die Ecke.