Was war dein intensivster Moment?
Wer als Pflegekraft arbeitet, weiß es genau – manchmal gibt es im Job Momente, die sehr intensiv sind... Es gibt Geschichten, die einen nicht mehr loslassen, die motivieren, die zeigen, dass man genau den richtigen Job gewählt hat. Und es gibt Ereignisse, die einen so berühren, dass man mit Kollegen darüber sprechen muss, um zum Beispiel zu erfahren, wie sie mit solchen „intensiven Momenten“ klarkommen.
Klar gibt es auch Routine im Job. Dinge, die man nebenbei erledigt, ohne lange darüber nachzudenken... Es wird viel gelacht im Job und „man bekommt viel zurück“. Die Erfahrung, dass man wirklich gebraucht und gemocht wird, stärkt das Selbstbewusstsein und hilft dabei, Herausforderungen anzunehmen oder mit ihnen zu wachsen.
Und trotzdem gibt es immer wieder Momente und Episoden, die uns sehr beschäftigen, die „einen ewig begleiten“. Wir haben unsere Pflegekräfte nach genau diesen Erlebnissen gefragt. Das Ereignis, das Chris W. nach unserer Frage sofort in den Kopf schoss, ist so eines...
Es geht um die Geschichte einer „noch recht jungen Bewohnerin“. Wir nennen sie in diesem Text einfach M.
Christoph begegnete M. während seiner Ausbildung im Kurhaus am Park. M. war nach einem Unfall so eingeschränkt, dass sie besondere und „anspruchsvolle “ Pflege brauchte. Aus dem Grund lebte M. schon seit Jahren im Kurhaus am Park.
Schon während seiner Ausbildung knüpfte Chris einen guten Kontakt zu M. Die Beziehung war konstant auf Augenhöhe. Chris und M. pflegten einen offenen, herzlichen und lustigen Umgang miteinander.
Nach seinem Pflege-Examen wurde Chris Pflegepate von M.
Eines Tages gab Chris der Bewohnerin M. das Versprechen, so lange im Kurhaus am Park bzw. in der Wohngruppe Petersberg zu bleiben, wie M. leben würde.
Es kam etwas dazwischen. Chris sollte als Krankheitsvertretung zeitweise in eine andere Wohngruppe versetzt werden. Chris entschied sich dafür, darüber offen mit M. zu kommunizieren. M. reagierte darauf mit Rückzug: Sie sprach kaum noch mit Chris.
In seinem vermeintlich letzten Dienst in der Wohngruppe mit M., Silvester 2017, verstirbt die Bewohnerin M. im Beisein von Chris. Sie war zu diesem Zeitpunkt 22 Jahre im Kurhaus am Park.
Der Tod von M. hat Chris sehr berührt. Er war froh und dankbar diesen Moment mit ihr erlebt zu haben, sie auf ihrem letzten Weg begleitet zu haben aber dennoch ließ ihn dieses Erlebnis nicht wirklich los. Chris besuchte die Beerdigung von M., er sprach mit Kolleginnen und Kollegen darüber – er hat das Erlebnis verarbeitet - trotzdem begleitet ihn die Geschichte mit M. bis heute.