„Geht das – ohne Heben und Tragen?!“

Einer der ersten Azubis im Kurhaus am Park, der die sogenannte generalistische Ausbildung zum/r Pflegefachkraft durchläuft.

Bei uns im Kurhaus: Eine Fobi zum Thema Kinästhetik

Rückenschonend arbeiten? Bewohner motivieren, selbständiger zu werden? Das wollen eigentlich alle. Eine Möglichkeit dies nicht nur zu wollen sondern dies auch umzusetzen, ist sich mit Kinästhetik in der Pflege zu beschäftigen. Ende April fand im Kurhaus am Park eine Fortbildung zu dieser Bewegungslehre statt. Der Begriff Kinästhetik ist übrigens eine Wortschöpfung und setzt sich aus zwei Komponenten zusammen:

  • kineo griech. für (sich) bewegen
  • aisthesis griech. für (Sinnes-)wahrnehmung

Die Kinästhetik beschäftigt sich also mit der Empfindung der eigenen Bewegungen.

Die sogenannte kinästhetische Mobilisation hat viele Vorteile!

Für Pflegekräfte und für Bewohner! Kein Wunder, dass im Zusammenhang mit Kinästhetik in der Pflege auch von der „sanften Art der Pflege“ gesprochen wird.
Ganz konkret lernen die Teilnehmer unserer „FoBi“ wie sie die Bewegung von Bewohnern schonend unterstützen können. Sie lernen, dass es Methoden gibt Menschen leichter zu mobilisieren. Sie beschäftigen sich mit der bewussten Wahrnehmung eigener Bewegungsabläufe und lernen welche Körperregionen wie unterstützt werden können.

Es geht um die Prävention körperlicher Belastung im Pflegealltag – also z.B. was kann ich präventiv tun, um Rückenschmerzen, Verspannungen und Stress zu vermeiden und es geht um Hilfe zur Selbsthilfe für die Bewohner – durch das Arbeiten mit kinästhetischen Prinzipien werden Bewohner aktiv in Bewegungsmuster eingebunden und selbstständiger.

Gemeinsam mit den Bewohnern in Bewegung bleiben.

Kinästhetik in der Pflege – eine Win-Win-Situation für Pfleger und Bewohner!

Die Kinästhetik ist eine Lehre und ein Handlungskonzept. Die Motivation des Pflegebedürftigen wird zum Beispiel auch durch die Kommunikation über Berührung und Bewegung spürbar verbessert. Dadurch, dass die zu pflegende Person aktiv eingebunden wird, dass Bewegungsprozesse mit dem Ziel geplant werden, die Selbständigkeit und Autonomie des zu Pflegenden zu fördern, ist das anstrengende Heben und Tragen tatsächlich seltener nötig.

Die vier wichtigsten Ziele der Kinästhetik

Kinästhetische Mobilisation in der Pflege hat die Bewegungsförderung der Patient:innen zum Ziel – gleichzeitig aber auch deine Gesundheit als Pflegekraft im Blick. Das gehört dazu:

  • Einbinden: Arbeitest du mit kinästhetischen Prinzipien, leistest du Hilfe zur Selbsthilfe, da du Patient:innen aktiv in Bewegungsmuster einbindest.
  • Unterstützen: Kinästhetik Konzepte ermöglichen dir, die Mobilisation kranker Menschen schonend zu unterstützen und dabei möglichst auf Tragen oder Heben zu verzichten.
  • Motivieren: Kinästhetik in der Pflege soll Pflegebedürftige dazu motivieren, sich zu bewegen und selbstständiger zu werden.
  • Vorbeugen: Frühzeitige Mobilisation kann Dekubitus und Thrombosen vermeiden helfen. Auch du profitierst, da so weniger Belastung für dich entsteht – das Risiko für Gelenk- und Rückenbeschwerden sinkt.

Quelle: www.medirocket.de/karrieremagazin/details/kinaesthetik-in-der-pflege--was-steckt-hinter-dem-konzept