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Stefies Resümee nach 30,5 Jahren im Kurhaus
Im zweiten Teil des Porträts erinnert sich Stefanie Josch (Stefie) an gute und schlechte Zeiten und gibt Tipps für jüngere Kollegen.
Fragt man Stefie, die im Sommer 2024 nach über 45 Jahren in der Pflege in Rente ging, ob sie Tipps hat für Kollegen, braucht man nicht lange zu warten. Die Frau, die als junge Krankenschwester mit wenigen Sprachkenntnissen einen Neustart in einem fremden Umfeld wagte, rät heute souverän zu „positiver Kommunikation in allen Bereichen“.
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Tipp Nr. 1: Positive Kommunikation
Was ist mit positiver Kommunikation gemeint? „Ein wertschätzender und auch bereichsübergreifender Austausch“, so Stefie. Das sei wichtig und erleichtere die tägliche Arbeit enorm.
Aber wie kommt es zu so einem wertschätzenden Austausch? „Sich gegenseitig wahrnehmen, auch die Tätigkeiten der anderen Bereiche“, erklärt sie. Ihr habe das immer enorm geholfen. Denn der Job ist herausfordernd. Stefie denkt da besonders an Zeiten wie z.B. die Pandemie, an Personalengpässe oder an Umbauten bei laufendem Betrieb. „Auch wenn diese Zeiten belastend waren, hat man sie überstanden.“ Stefie hat das immer darin bestärkt „am richtigen Ort zu sein und gleichzeitig ein Gefühl von Zugehörigkeit ausgelöst.“
Das Kurhaus hat sie dabei als einen Ort in Erinnerung, wo Probleme offen angesprochen werden können. „Wichtig dabei: Lösungsvorschläge unterbreiten und Eigeninitiative zeigen“, ergänzt Stefie. Ihrer Meinung nach wurde dies immer anerkannt und geschätzt, sodass sich alle weiterentwickeln konnten.
Tipp Nr. 2 Sich einlassen!
Die Versorgung der Bewohner lag Stefie von Beginn an sehr am Herzen: „Die Nähe zu den Menschen hat mir immer große Freude bereitet. Man lernt so viele verschiedene Charaktere kennen und bekommt so viel zurück. Wenn man sich auf die Bewohner konzentriert, sich wirklich auf sie einlässt und da ist, fallen die kleinen Reaktionen auf, die Dankbarkeit und Zufriedenheit ausdrücken.“
Auch Kommunikation, Mimik und Gestik spielten während Stefies Versorgung eine zentrale Rolle. Also kommunizierte sie stets mit den Bewohnern – auch wenn diese wie z.B. Wachkomapatienten nicht in der Lage waren, sich verbal zu äußern. Ihr Fazit: „Man kann den Rücken waschen, um ihn zu säubern, aber man kann mit dem Waschen des Rückens auch die Anspannungen der Nacht nehmen."
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Tipp Nr. 3: „Hilfe holen!“
Stefie erlebte ihr Team immer als wirkliche Unterstützung. „Der gute Umgang, das Miteinander haben mich immer in meinem Handeln gestärkt.“ Das Aushelfen auf anderen Wohngruppen öffnete ihren Blick für andere, neue Strukturen und erweiterte ihren Horizont. Wenn das Wissen aus den Fortbildungen zum rückenschonenden Arbeiten an seine Grenzen stieß, setzte Steffi auf ihr Team: „Im Notfall holte ich mir in solchen Situationen einen Kollegen dazu. Zu zweit geht es manchmal leichter, für Bewohner und Pfleger!“
Tipp Nr. 4: Offen sein für Neues
30 Jahre in der Pflege gehen nicht spurlos an einem vorüber. Im Jahr 2010 wechselte Stefie aus gesundheitsbedingten Gründen in den Sozialtherapeutischen Dienst (STD). Stefie sah auch diese Veränderung als Chance und nahm sie dankbar an. Hier blühte Stefie noch einmal richtig auf. An regelmäßige Weiterbildungen gewöhnt, absolvierte sie entsprechende Fortbildungen im Nu und brachte ihr medizinisches Wissen in ihr neues Aufgabenfeld ein. Auch im STD blieb Stefie ein großer Fan von Teamarbeit. Insbesondere die Zusammenarbeit der Mitarbeiter aus der Pflege und dem Sozialtherapeutischen Dienst schätzte sie immer sehr. Stefie, der die Abläufe in beiden Bereichen vertraut waren, konnte hier unterstützend und verbindend agieren.
Tipp Nr. 5: Humor ;-)
Was sonst noch das Arbeiten erleichtern kann? „Ganz klar, viel Humor“, ist sich Stefie sicher. Dies gelte insbesondere in arbeitsreichen und herausfordernden Zeiten. „Miteinander zu lachen kann schwierige Momente häufig entschärfen und verbindet. Natürlich muss es der Situation angemessen sein, aber ein Lächeln auf den Lippen hat noch niemandem geschadet“, so Stefies Fazit.
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